Sounds der Woche (77)

Pappeln. Ich muss einen Moment warten und stehe im Hof herum. Über die Mauer hinweg dringt ein Tönen und Tosen: von da hinten die Pappeln. Hoch und gerade stehen sie in einer Reihe, und obwohl nur ein winziger Wind weht, klingen sie laut und breit wie das Meer. Kurz, beim Warten, ist mir die Zeit abhanden gekommen, im Rauschen verloren, im Hof.

 

Konsum. Die Rolltreppe fährt mich hinein in das Elektro-Einkaufsparadies. Waschmaschinen, Kameras, Rechner, Fernseher, Staubsauger, dazu der Duft von frischem Kaffee. Steamer und Zerkleinerer, Batterien, Papier und Druckerpatronen, Blinkpiepgeflimmer, bin ich drin in der Wand aus Flachbildschirmen, HD-Qualität, alles in Plastik verpackt, Kopfhörer, bunt und in-ear, in Plastik in Plasik in Plasik, zermantscht die Musikreste, Soundstation, flachgequetscht, darin „wie transparent dieser Klang!“ das Jazztrio aus der Hi-Fi-Abteilung, eingepasst in den Spielekonsolenweckradiobrei, HomeCinemaLEDSmartphoneblinkpiepgeflimmer, und ich darin, plattgequetscht von der Flachbildschirmwand.

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